Raimer Jochims (* 22.September 1935 in Kiel) ist ein deutscher Maler, Philosoph und Kunstwissenschaftler.
Jochims wuchs ins Lübeck auf. Nach dem Abitur 1955 begann sich Jochims mit der Malerei zu beschäftigen. Als Autodidakt studierte er Stefan Lochners unstoffliche Farbverläufe und dessen transparente Lasuren über reflektierendem Kreidegrund. Er studierte von 1955 bis 1957 und von 1966 bis 1968 Philosophie, Klassische Archäologie und Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und wurde 1968 mit einer Arbeit über Konrad Fiedler promoviert. Seit 1961 arbeitete er an der Konzeption chromatischer Malerei, wo er nach einer schwarzen Phase die Faszination der Farbe für sich entdeckte. Von 1967 bis 1971 lehrte er an der Kunstakademie Karlsruhe sowie an der Akademie der Bildenden Künste in München. Von 1971 bis 1997 war er Professor für Freie Malerei und Kunsttheorie an der Städelschule in Frankfurt am Main. Während seiner Amtszeit als Rektor der Städelschule (1971 bis 1985), holte er unter anderem die Künstler Thomas Bayrle, Willi Schmidt und Peter Kubelka als Lehrer an die Schule.
Jochims hatte bisher eine Vielzahl an Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland; außerdem Vorträge und Vorlesungsreihen zu kunsttheoretischen Aspekten der „Identitätserfahrung“. Jochims sagt, dass sich diese Identitätserfahrung in allen Kulturen der Erde finden lässt und sich über die Sinne des Menschen manifestiert. Als Maler interessiert er sich hierbei besonders für den visuellen Aspekt dieser Erfahrung. Er versucht, das zugrundeliegende – und gemeinsame – theoretische Konstrukt dahinter zu entdecken. So ist Farbe für ihn nicht nur Farbe, Form nicht einfach nur irgendeine Form, sondern immer in erster Linie Leben. Dieses innewohnende Leben versucht er durch seine Kunst aufzuspüren.
Er wohnt und arbeitet in Maintal bei Frankfurt am Main.
Prof. Dr. Dieter Ronte
Kurator
Bernd Fesel
ce_creative economy, Bonn